Meine erste Freundin
Erinnerungen: Die Liebe - Erste Freundin und Auftakt in der Welt der Liebe


Willkommen zu Teil II - da bin ich zum Schluß des letzten Teils ja doch noch etwas pathetisch geworden. Aber ich halte die Einhaltung von gewissen Regeln für das Zusammenleben für essenziell, ob in Freundschaften, Cliquen oder größer gedacht in Gesellschaften. Zum Beispiel, ist die Freundin von einem Freund tabu oder eine Verheiratete (Legitimität vorausgesetzt); das sind für mich klare Prinzipien und vermeidet tiefergehenden Ärger innerhalb der jeweiligen Gruppe. Denn der Ärger zieht sich dann durch die Gruppe, Clique oder darüber hinaus. Leute die diese grundlegenden Regeln nicht beachten, möchte ich nicht in meinem näheren Umfeld haben.

Ich persönlich habe ergänzend noch ein paar andere Regeln, Statuten und Gepflogenheiten, nach denen ich mich richte, diese sind aber teils individuelle Abwägungssachen. Darauf wollte ich hier en Detail aber gar nicht weiter zu sprechen kommen, wie gesagt, der Platz hier ist rar - ich erwähne sowas dann an den relevanten Stellen, falls es nötig wird.

Und so möchte ich zu meiner ersten Freundin hinleiten und längere Vorgeschichten überspringen, wie z.B. das peinliche Mißverständnis bei meinem ersten Date, das zwar exemplarisch dafür stehen könnte, wie Männer und Frauen sich mißverstehen können, aber mit dem eigentlichen Thema hier, Erinnerungen an die Liebe, nicht so viel zu tun hat. Das hebe ich mir dann für meine Memoiren auf.

Thassilo und seine erste Freundin Eine durchaus bedeutende Liebe meines Lebens - meine erste Freundin - bedeutend nicht nur emotional, sondern auch durch ihr gesamtes Verhalten in der Nachwirkung bei mir im Bezug zu o.g. Regeln, Tugend, Freundschaft und nicht zuletzt, meiner Sicht auf Frauen; aber es war auch generell eine sehr prägende Zeit.
Ich lernte sie über meinen damals besten Freund kennen. Sie war die Ex-Freundin von einem neuen Kumpel, den er kennengelernt hatte und mit dessen Schwester er dann ging, die gleichzeitig auch die beste Freundin von dieser besagten Ex-Freundin war.
Sie wohnte in der Nähe und war begierig darauf Party zu machen, wie wir alle damals, weshalb wir uns entschlossen, mein Kumpel und ich, einfach mal spontan bei Ihr vorbeizugehen. So war das damals - es gab noch keine Handys! Man ging, um jemanden zu treffen, wenn man nicht direkt verabredet war, einfach mal bei jemandem vorbei oder dort, wo man vermutete, daß man jemanden antreffen könnte, falls man diese Orte von jemandem kannte.
Wir tauchten also spontan bei ihr auf, sie wohnte bei ihrer Mutter. Da es schon nach 2000h war und die Mutter uns nicht kannte, durften wir nicht mehr rein. Sie wohnte Parterre und so redeten wir eine Weile am Fenster. Ich war schon ziemlich geflasht und sie fand uns auch total cool und lud uns zu ihrer Geburtstagsparty ein. Bis dahin waren es noch fast 2 Wochen und ich konnte es kaum erwarten. Ich mußte meinen Kumpel in der Zwischenzeit schon ziemlich genervt haben - damals war ich noch offen und redseelig zu Freunden. Heute wird ja selbst in vermeindlichen Freundschaften jedes Wort dazu benutzt, gegen dich vorzugehen oder dir zumindest alles zu vermiesen - das kann man wohl schon eher "gepflegte Feindschaften" nennen, als Freundschaften.

So berieten wir, wie ich sie auf der Party beeindrucken konnte und wir kamen zu der aufregenden Idee (Achtung Sarkasmus!), ich könnte ihr doch einfach einen Strauß Blumen mitbringen. Gesagt, getan. Aber damit nicht genug, ich hielt dann noch bei der Überreichung des Straußes eine nicht minder peinliche Ansprache vor versammelter Mannschaft und der Mutter. Niemand, außer sie und meinem Kumpel, kannte mich zu dem Zeitpunkt und nun kannte mich jeder. Davon redete man noch Wochen danach....
Aber ich hatte, wie gewünscht, Eindruck hinterlassen!
Diese Peinlichkeit wird eigentlich nur noch davon übertroffen, wie wir zusammengekommen sind - aber das erspare ich dem Leser (ich muß ja auch an den hiesigen Platz und meine Memoiren denken ;-) ), ich mache es kurz: Ein paar Treffen und 2 Wochen später, waren wir "offiziell" zusammen; damals beinhaltete das etwas fummeln und knutschen. Daraus wurde, sehr langsam, eine ernsthaftere Beziehung von ca. 1 1/2-jahren, die aber auch davon geprägt waren, sich mit Freunden zu treffen und Party zu machen. Mein Freund hatte sich seiner Freundin nach ein paar Monaten entledigt, aus Mangel intimen Fortschritts in der Beziehung und lernte einen neuen Kumpel kennen, bei dem wir uns oft unter Woche trafen, um Bierchen zu trinken. Dieser arbeite schon und verdiente Geld, während ich noch Abiturient war.
So kam es, wie es kommen mußte, meine Freundin verließ mich wegen jenes Kumpels. So war die Freundschaft mit dem neuen Freund im Freundeskreis und meiner nun Ex-Freundin erledigt, aber meine Ex und ich hatten in Abständen noch Kontakt und trafen uns ab und an auf Parties. Mein bester Freund hielt zu dem anderen; es gab auch noch andere Faktoren und Dissensen, die uns mit der Zeit immer weiter voneinander entfernten und so zerrüttete sich auch unsere Freundschaft hiernach recht schnell. Er wird das vielleicht so nicht gesehen haben, ich sah es aber so.

Schulliebe Meine Ex und ich hatten auf einer gewissen Ebene eine emotional ziemlich tiefe Beziehung gehabt, zumindest empfand ich das so und ich wollte immer noch etwas von ihr. Ich gebe aber zu, in der Zeit auch in eine andere verliebt gewesen zu sein, die aber leider, einen Freund hatte. Ich sah die aber fast jeden Tag in der Schule, sie war ein Klasse unter mir. So mußte ich mich emotional bei beiden bremsen - aber ich mußte mich eh auf mein Abi konzentrieren.
Dann ereilte mich die Nachricht, meine Ex habe mit dem Ex-Kumpel Schluß gemacht! Die Freude währte aber nicht lange, als ich erfuhr, daß sie jetzt mit meinem ehemaligen besten Freund zusammen ist.
Nachdem dann auch noch das Mädchen in der Schule auf der Abschiedfahrt meine letzten Versuche bei ihr zu landen abgewehrt hatte, ich war schon ziemlich ziemlich verliebt in sie, war mit beiden erstmal komplette Funkstille.

In der Zeit danach hatte ich noch ein paar Verliebtheiten, unterschiedliche Art und Stärke, und jede böte sich für eine eigene kleine Geschichte an. Denn sie waren auf ihre Art für mich bedeutend und sind Teil meiner Erinnerung und somit auch Teil meiner Erfahrung geworden. Außerdem zogen sich diese Gefühle schweigend schwankend teils über Jahrzente bis heute und mit manchen besteht noch Kontakt.
Zudem waren diese "Vorfälle" lehrreich, denn diese Verliebtheiten und Beziehungssuchen bewegten sich in meinem weiteren Umfeld von Familie und Familienbekanntschaften. Hier zeigten sich die ersten Male, sobald ich meine Gefühle offenbarte oder offenkundig wurden, wie mein Umfeld, Familie und sogar teils mein "eigener" Freundeskreis etc. gemeinsam daran arbeiteten, ein Zustandekommen einer Beziehung zu verhindern. Über die Gründe kann ich nur spekulieren. Auch zeigte sich hier für mich zum ersten Mal, wie manche Leute wirklich zu mir standen bzw. was sie tatsächlich von mir hielten. Was mich, ehrlich gesagt, ziemlich überraschte...

Pic Aber zurück zum Abschluß dieses Abschnittes und einer kleinen Geschichte, die ich als Positivbeispiel erzählen möchte - es gibt so wenige davon - ich mache es mal wieder kurz:

Abi, Bundeswehr und eine kurze Affaire später, hatte ich noch Kontakt zu einigen Kameraden, besonders zu einem, den ich durchaus als (sehr guten) Freund verstand. Wir hielten trotz der Entfernung länger regelmäßig Kontakt bis zu seiner Hochzeit. Zu Hause hatte ich noch eine "Abi-Clique", bestehend aus ein paar Freunden aus der Schule, mit der wir 1 x in der Woche Billard spielen gingen.
Hierüber lernte ich ein Mädchen kennen, mit dem ich mich zu verabreden begann. Wir trafen uns ein paar mal. Es waren nette Treffen, aber ich hatte das Gefühl, bei ihr sprang der Funke nicht so rüber. Sie war nett, sie gefiel mir eigentlich auch soweit ganz gut, aber ich würde sagen, ich mochte sie, jedoch war ich noch nicht so richtig verliebt - ich wußte aber nicht, ob das daran lag, daß ich merkte, daß sie nicht so wirklich Interesse hatte oder an etwas anderem.
Ein Freund aus der Clique sprach mich an, wie den der Stand bei uns sei und ob es mich für mich ok wäre, wenn er sein Glück bei ihr mal versuchte.
Wie schon gesagt, ich war mir meiner Gefühle nicht so richtig im klaren und hatte die Vermutung, daß sie mich nicht so richtig wollte. Zudem dachte ich, die beiden, das könnte doch ganz gut passen und wenn er bei ihr landen könnte und sie glücklich machte, wer bin ich, das mit halbgaren Gefühlen im Bauch zu verhindern. Also gab ich ihm die Erlaubnis. Ein wenig weh tat es dann doch, aber es war ok. Sie kamen zusammen und heirateten.

Wenn sich in meinem Leben alle Freunde so verhalten hätten oder generell überall Freunde sich so verhalten würden, wäre die Welt eine bessere solche.
(Unter der Voraussetzung, daß da im Hintergrund nicht vorher schon gemauschelt wurde... - ja, ich bin im Laufe meines Lebens sehr mißtrauisch geworden...)

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